Eine Ausstellung über eine fantastische, märchenhafte Bergwelt.
# 1 Variation von Enzianen
Drei Enziane werden zu regelrechten Inseln der Biodiversität. Eine jede herrscht über ihr eigenes Reich, in dem sich kleine Wesen tummeln. Die eine Enzian-Blüte, in starken Blättern verankert, bietet herzförmigen Schmetterlingen einen Lebensraum. Eine zweite schwingt sich filigran in die lieblich pollenreiche Luft empor, während die dritte schnurgerade in der Landschaft steht und vor Kraft zu vibrieren scheint. Überschwängliche, verschwenderische Lebensfreude, wie sie nur in den langersehnten Bersommern vorkommt.
Ursula Koller-Lehner
Variation von Enzianen, 2002
Farb- und Filzstift auf Papier
Gerahmt: 50 x 40 cm.
CHF 300.- pro Bild
CHF 800.- als Lot
# 2 La Suisse
Ein kräftiges Alpenpanorama, eine einladende Alp, eine glückliche Sau und eine ebenso glückliche Kuh vor einer stolz im Wind stehenden Fahne des Kanton Schwyz. Und ganz in der Mitte eine grosse, rote Blume. "La Suisse" ist die Bergwelt unserer Kindheitsträume. Eine freie, unbeschwerte Welt. Wer möchte nicht darin Wandern, sich am Brunnen einen Schluck Wasser gönnen, oder in der Alp einkehren bzw. übernachten? Akzentuiert wird das Idyll aber nicht nur durch die Motivwahl, sondern ebenso durch die Raumgestaltung und Farbgebung. So ist die Landschaft in einzelne Farbfelder aufgefächert. Im Innenbereich dominieren Goldtöne, gegen unten immer dunkleres Grün und gegen oben helles und sattes Blau. "La Suisse" ist das Zentralmotiv eines Triptychons zum Kanton Schwyz, das 1984 als Wettbewerbsarbeit entstanden ist.
Ursula Koller-Lehner
La Suisse, 1984
Acryl auf Leinwand
100 x 80 cm
# 3 Einsiedler Fasnacht
Wenn der Teufel vor dem Kloster tanzt, dann ist Fasnacht in Einsiedeln. Sie dauert vom Dreikönigstag bis zum Aschermittwoch und wird auch die närrische 5. Jahreszeit genannt. Beginnend mit dem "Itrichlä" am 6. Januar beinhaltet die Zeit ein dichtes Programm an Umzügen und ausgelassenen Festlichkeiten. In Ursulas Bild von 1984 festgehalten ist der "Sühudi-Zug" am "Güdelmontag", wo die Kirchgänger nach der Sühnemesse im Kloster um die zehnte Morgenstunde von Teufel, Fuhrmann und der "Trichlergruppe" abgeholt werden. Das Kloster erstrahlt erhaben in der Morgendämmerung, während der Klosterplatz davor förmlich zu vibrieren scheint.
Die Einsiedler Fasnacht ist das zweite Bild des Triptychons "La Suisse".
Ursula Koller-Lehner
Einsiedler Fasnacht
Acryl auf Leinwand
100 x 80 cm
# 4 Der grosse Mythen
Das dritte Bild des "La Suisse"-Triptychons stellt den grossen Mythen bei Sonnenaufgang dar. Man muss nicht auf seinem Gipfel gewesen sein, um zu begreifen, dass dieser Berg seinem Namen alle Ehre macht. Die Erscheinung des steil ansteigenden Felsens mit spitzem Gipfel, auf dem ein grosses Kreuz thront ist etwas vom Spektakulärsten was die Schweizer Alpen zu bieten haben. Ein Mythos ist auch die Entstehung der Schweiz nicht weit vom Mythen entfernt auf der Rütliwiese. In Ursulas Bild wird der grosse Mythen zum Kraftort der alten Eidgenossenschaft.
Ursula Koller-Lehner
Der grosse Mythen
Acryl auf Leinwand
100 x 80 cm
# 5 Wiesenzwerge
Es schwirrt und flirrt in der Alpenwiese? Sind es die Blüten der Alpenrosen? Sind es Schmetterlinge? Ursula lässt es offen und nennt die roten Teilchen Wiesenzwerge. Vielleicht ist es nur die Reflexion der glühenden Sonne in den Gräsern. Und...sehen Sie es auch? Einer der Zwerge schiebt sich zwischen das Himmelsgewölbe hindurch, als ob er in eine andere Welt wandern wollte.
Ursula Koller-Lehner
Wiesenzwerge, 1989
Acryl auf Leinwand
75 x 60 cm
# 6 Wein oder Apfelsaft?
Was wäre eine Wanderung ohne die wohlverdiente Erfrischung bei der Ankunft? Das Bild "Wein oder Apfelsaft?" lädt zum Anstossen und geselligen Zusammenkommen in sommerlicher Atmosphäre ein. Weintrauben, Äpfel, Blätter, Flaschen und volle Gläser vor rotem Hintergrund. Trinken wir einen Schluck und kühlen uns ab, bevor wir in der Hitze dahinschmelzen. Wein oder Apfelsaft?
Ursula Koller Lehner
"Wein oder Apfelsaft?", 1982
100 x 80 cm
Acryl auf Leinwand
# 7 Les Alpes
Sehen Sie das Alpenglühen? Feine Rosatöne im Himmel über den fast schon bedrohlich anmutenden schroffen Felswänden. Davor golden glänzende Weiden und Bergsträucher. "Es ist diese Ambivalenz zwischen Kraft und Harmonie, die mich immer wieder aufs Neue Fasziniert." Schönheit und Gefahr liegen in den Alpen so nah beieinander.
Ursula Koller-Lehner
Les Alpes, 1989
Acryl auf Leinwand
60 x 80 cm
# 8, 9, 10 "Sommer", "Oberalp", "Dörfchen"
In ihrer Kindheit verbrachte Ursula manche Ferien in Andermatt und viele Male wanderte sie mit Familie und Freunden auf den Oberalppass. Die Erinnerung an diese unbeschwerte Zeit hat sie 1990 in einer Trilogie festgehalten. Die drei Ansichten des Oberalppasses illustrieren den Bergsommer schlechthin. Während die beiden äusseren Bilder ("Sommer" links, "Dörfchen" rechts) in den Farben noch etwas zurückhaltend sind, strahlt das mittlere die sommerliche Mittagshitze förmlich aus. Sehen Sie die rote Furka-Oberalpbahn, die sich durch die satten Weiden schlängelt unter dem meerblauen Himmel?
Ursula Koller-Lehner
Trilogie des Oberappasses, 1990
v. l. n. r. "Sommer", "Oberalp", "Dörfchen"
Acryl auf Leinwand
80 x 65 cm
# 11 Tanzende Tannen; # 12 Bergwald mit Händchen
Oft beginnen Wanderungen im Wald. Vielfach ist der Weg zu Beginn auch steil ansteigend. So sind wir froh, im Schatten der Bäume gehen zu können. Erst ist der Wald dicht und dunkel. Alte grosse Tannen säumen den Weg. Ihre Äste wogen im Wind, als ob sie tanzten. Dann wird es lichter. Eine neue, farbenfrohe Vegetation erscheint. Ein Bergwald mit Vögelchen pfeift uns, dass der Anstieg bald geschafft ist. Oder ist es ein Händchen?
Ursula Koller-Lehner
Tanzende Tannen, 2002
Acrylstifte auf Leinwand
100 x 100 cm
# 14 Matterhorn
Was wäre eine Alpenausstellung ohne das Matterhorn? Auch Ursula war und ist beeindruckt von ihm. In ihrem Aquarell interpretiert sie das Horu noch etwas spitzer und höher und verweist damit auf dessen Erhabenheit und eine gewisse Unbezwingbarkeit zugleich. Aus dem Gletscher herausragend bleibt der Berg mit seinen mit Eis bedeckten Wänden trotz aller sportlicher Attraktionen im Gebiet eine Herausforderung für die Menschen.
Ursula Koller-Lehner
Matterhorn, 1988
Aquarell auf Papier
20 x 40 cm
# 15 Oberalp
Die vielen Kindheitserinnerungen an den Oberalppass hat Ursula auch in einer Winteransicht festgehalten. Weniger lieblich als vielmehr bedrohlich zeigt sich der Berg im Winter. Schwarztöne mischen sich ins Weiss. Harsche Felswände und Eis bieten wenig Freiraum für den Menschen. Und über allem tut sich ein ein strahlend blauer Himmel auf.
Ursula Koller-Lehner
Oberalp im Winter
Acryl auf Leinwand
80 x 65 cm